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In meinem Blog erfährt du mehr über mich, meine Einstellung zum Partner Pferd und meine Gedanken zur Pferdewelt.

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Hier teile ich gerne Ausschnitte aus meiner Arbeit und meinem Alltag mit meinem Pferd.

Wer bin ich, wenn ich bei den Pferden bin?

„Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.“

(Laotse)


Immer wieder werde ich gefragt was ich eigentlich Reite oder was ich unterrichte - englisch oder western.

Ehrlich gesagt kann ich darauf keine kurze und klare Antwort geben oder bin aktuell nicht in der Lage es genau zu definieren. 

Ich kann sagen woran oder an welchen Pferdemenschen ich mich orientiere oder welche „Bilder“ ich im Kopf habe. Meine inneren Bilder zeigen Pferde, die stolz, selbstständig, leicht, wach und zugleich natürlich wohl erzogen sind. Festgezurrte Sperriemen, Führketten, Ausbinder, Rollkur, „Riegeln“ oder stupides vorne runter Reiten zeigen meine inneren Bilder mir nicht. Ich orientiere mich auch nicht an derartigen Bildern. 


Aber ja, ich mag verhältnismäßig jung sein aber auch ich habe mit so manchen eben genannten „Methoden“ meine Erfahrungen gemacht - sowohl während meiner „englischen“ als auch während meiner „western“ Vergangenheit. Rückblickend möchte ich mich bei den Pferden dafür gerne entschuldigen. Auch bei meinem Pferd für die Fehler die mir mit ihm passiert sind und noch passieren werden. 

Wir alle reiten Pferde. Freizeitpferde, Springpferde, Dressurpferde, Westernpferde. PFERDE.

Der Unterschied liegt vielleicht in den Lektionen die später in der Ausbildung den Schwerpunkt bestimmen -  nicht aber in der Basisarbeit. 


Arbeite ich (alt-)kalifornisch? Spanisch? Vertikal? Barock? Western? 


Ich weiß es nicht. Aber ich orientiere mich daran und ich weiß, was nicht (mehr) auf meinem Weg vorkommen wird.

Mein Weg formt sich noch. Und das ist gut so. 


Niemand muss fehlerfrei sein. Niemand muss alles können. Aber das Bestreben danach für die Pferde besser zu werden sollte jeder inne haben, der mit Pferden seine Zeit verbringt. Hinterfragt euch selbst bevor ihr mit dem Finger auf andere zeigt. Horsemanship beginnt bei dir, ganz tief innen drin.


Auf die Pferde! ❤


„The answers will come by themselves, your horse will show them to you, you just have to be open to them“ Manuel Jorge de Oliveira

"Ziel ist die Leichtigkeit und nicht das Verhindern von Explosionen"

(Monica Theodorescu)


Pferde sind von Natur aus Energiesparer. 

„Sparen“ bedeutet aber, dass es irgendwann in kumulierter Form zutage kommt. So bringen Pferde bei Bedarf eine unheimlich hohe Energie hervor. Entgegen uns Menschen ist es Pferden möglich wahnsinnig schnell zwischen einem hohen und einem niedrigen Energielevel zu wechseln. 

Für viele Reiter ist eine hohe Energie mit Kontrollverlust verbunden und unerwünscht. Folglich wird konsequent an der Beruhigung des Pferdes gearbeitet. Für mich ist es sehr wichtig geworden genau an diesem manchmal doch sehr schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn gut arbeiten zu können. Die Krux ist es, die Energie in positive Bahnen zu lenken. Schafft man das, so hat man auch ein Pferd mit hohem Energievermögen stets „bei sich“. 

Schauen wir uns Pferde im Freilauf an, so bewundern wir es, wenn sie mit hoher Energie kadenzierte und stolze Bewegungsabläufe zeigen – perfekte Fotomotive. Warum also die Energie bei der Arbeit  mit den Pferden dann unterdrücken, wenn wir sie doch für versammelte Lektionen und Kadenz benötigen? 

„Create good energy“ ist ein Zitat von Manuel Jorge de Oliveira und ich denke es ist von enormer Wichtigkeit das Energievermögen des Pferdes zu akzeptieren und in positive Bahnen zu lenken. Ein Unterdrücken wird über kurz oder lang nicht funktionieren und birgt meines Erachtens das Gegenteil von Kontrolle oder Sicherheit. 

Sind Pferd und Reiter physisch und psychisch in Balance wird es mit der Zeit ein Leichtes Energie positiv zu nutzen. Gelingt diese Balance gesamtheitlich über das System „Reiter und Pferd“ so erlebt man wunderbare Momente voller Leichtigkeit mit einem Pferd, welches selbst an besagtem Grat zwischen Genie und Wahnsinn bei seinem Reiter und immer etwas mehr auf der Seite des Genies bleibt. 

Nachdem ich die Möglichkeit hatte solch wunderbare Momente erfühlen zu können, gibt es für mich nichts Erstrebenswerteres mehr. 

Wie steht ihr einem hohen Energievermögen gegenüber?

„Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

(Antoine de Saint-Exupery)

Wer sich einmal mit den klassischen Reitlehren befasst kommt nicht umhin einmal die Reitvorschrift H. Dv. 12 zu lesen. Die H. Dv. 12 umfasst Reitinstruktionen aus dem Jahr 1882, wurde letztmals 1937 aktualisiert und befasst sich mit der Ausbildung von Reiter und Pferd im Kavallerieeinsatz. „Vorschrift“, „Kavallerie“, „Instruktion“ - Wörter, die man im ersten Moment mit einer gewissen Kälte und vielleicht auch Härte gedanklich in Zusammenhang bringt. Doch begegnet uns trotz des ernsten Hintergrundes bereits im Vorwort der H. Dv. 12 der für mich wichtigste und zeitloseste Satz überhaupt.


„Der Krieg fordert vom Reiter die sichere Beherrschung des Pferdes im Gelände, vom Pferd Gehorsam, Gewandtheit und Ausdauer. Diese Anforderungen zu erfüllen ist das Ziel der Ausbildung von Reiter und Pferd. Dauernden Erfolg wird sie nur haben, wenn alle Vorgesetzten und Untergebenen von der Freude am Reiten und der Liebe zum Pferd beseelt sind.“


Die Liebe zum Pferd als Grundstein der Ausbildung von Pferden im Kriegseinsatz in einer Reitvorschrift. Wirken lassen…


Doch wie ist es heute? Ist die Liebe zum Pferd der Grundstein unserer Ausbildung? Oder sind Ehrgeiz und Erfolgsdruck unsere einzigen Triebfedern?


Ich denke oft an eine ehemalige Reitschülerin fortgeschrittenen Alters. Unsicher und auch eher ängstlich begegnete sie ihrer Stute, welche sich regelmäßig losriss, beim Schmied kaum ruhig stehen zu vermochte und auch sonst durch mangelndes Training körperliche Dysbalancen aufzeigte. Was ihr Zielbild wäre fragte ich sie.

Sicher, der Traum mit der Stute eines Tages ausreiten gehen zu können.

Nach einem ehrlichen Gespräch einigten wir uns, dass ich ihr helfe wann ich kann, sie aber besser fahren würde der Stute einen Vollberitt zu gönnen, den ich zeitlich nicht leisten kann. Ihre Antwort hat sich mir ins Hirn gebrannt wie es selten Worte getan hatten…


„Ich liebe dieses Pferd! Und wenn es so ist, dass wir das mit Reiten nicht hinbekommen, dann ist es okay. Dann soll sie im Umgang für mich händelbar sein, damit sie immer gut versorgt werden kann und gut ist. Aber sie bleibt bei mir!“

Hut ab.


Die Liebe zum Pferd drückt sich nicht in der Sammlung von zig verschiedenfarbigen Schabracken aus- es ist was wir bereit sind zu geben. Zum Wohl des Pferdes entscheiden. Zeit geben wo sie benötigt wird. Niemand kann immer alles perfekt- das ist auch nicht schlimm. Aber entscheide für dein Pferd und lerne dem Pferd zu liebe wie es vielleicht richtig gehen kann. Oder gönne ihm, dass es bei jemand anderem korrekt lernt und steige mit ein um dann gemeinsam zu lernen. Finde zurück zur Basis- vor allem dann wenn alles aussichtslos scheint. Zurück auf Los- zurück zur Liebe.


Deine Dani


Die Dressur ist für das Pferd da, nicht das Pferd für die Dressur.

Wie bereits in meinem Blogeintrag „How to Horsemanship“ beschrieben ist Horsemanship in meinen Augen die Basis um eine gute Pferd-Mensch-Beziehung aufzubauen. Bestimmte Übungen lassen uns unseren Partner Pferd besser kennenlernen, was notwendig ist um das Training sinnvoll aufzubauen. Horsemanship macht aus unseren Pferden mutige und mental lernfähige Pferde. Ebenso berücksichtigen gut ausgeführte Übungen auch die Biomechanik des Pferdes. 


Im weiteren Schritt ist es an uns, das Pferd körperlich weiter zu fördern, damit es gesund bleibt. Hier kommen gute Ausbilder nicht um die klassische Dressur herum. Frei nach dem bekannten Motto „die Dressur ist für das Pferd da, nicht das Pferd für die Dressur“ hilft uns die Dressurarbeit unser Pferd gerade zu richten und damit körperlich in Balance zu bringen. Dies im Einklang mit mentaler Balance lässt beide Partner Spaß an der Arbeit haben und Arbeit die Spaß macht ist ja bekanntlich keine Arbeit mehr ;) 

Das Cerebellum (Kleinhirn) des Pferdes ist verhältnismäßig größer angelegt als beim Menschen. Da es u.a. für das Gleichgewicht und die Balance zuständig ist wissen wir nun, warum Pferde ein großes Bedürfnis nach mentaler und körperlicher Balance haben.


Möchten wir unser Pferd also in den Genuss mentaler und körperlicher Balance bringen, dann können wir Horsemanship nicht von klassischer (Dressur-)Arbeit trennen! Beide Elemente benötigen natürlich Zeit und ein geschultes Auge für unser Pferd. Manche Pferde benötigen jeden Tag eine andere Übung, die sinnvoll scheint. 


Die klassische Arbeit ist ein Prozess und für jedes Pferd individuell zu betrachten.

Beschäftigst du dich mit klassischer Arbeit? Ist dein Pferd mental und körperlich in Balance?

Trust the process!


Deine Dani

"Balance ist nicht etwas, das du findest, sondern etwas, das du herstellen kannst"

(unbekannt)

Die kalifornische Hackamore – umgangssprachlich „Bosal“ -  ist als gebisslose Zäumung der Vaqueros bekannt. 


Die kalifornische Hackamore besteht aus dem Bosal, der Mecate und dem Hanger. Das Bosal wird traditionell aus den Naturprodukten Rohhaut und Leder hergestellt. Die Mecate entsteht meist aus Pferdehaar wobei immer öfter auch Alpakahaar, Hanfseil oder synthetische Materialien zum Einsatz kommen. Der Hanger ist traditionell aus Latigo-Leder gefertigt. Bei der Auswahl eines Bosals gibt es sowohl einige Qualitätsmerkmale als auch die richtige Stärke und Passform zu beachten. 


Gegenüber den meisten gebisslosen Zäumungen bietet das Bosal den Vorteil, dass es dem Reiter sowohl eine laterale als auch eine vertikale Einwirkung ermöglicht. Ein unschätzbarer Vorteil, der dabei unterstützt das Pferd von vorne herein korrekt in seiner vertikalen und lateralen Balance auszubilden und bereits gerittenen Pferden hilft eventuell bestehende Probleme zu korrigieren. Mit dem Bosal kann ich Leichtigkeit und damit verbunden auch Wendigkeit und grundsätzlich „gesundes Laufen“ erarbeiten. Die korrekte Anwendung erlaubt also die Korrektur als auch die grundsätzliche Ausbildung eines Pferdes von der Pieke bis zur hohen Schule – unabhängig der bevorzugten Reitweise. 


Man sagt, das Bosal erlaube dem Pferd jeden Fehler, dem Reiter aber keinen einzigen. Ganz so schwarz-weiß sehe ich es nicht, doch ist es definitiv empfehlenswert sich bei der Umstellung auf Bosal von einem Lehrer in den Grundlagen schulen zu lassen. Dies vermeidet Frust bei Pferd und Reiter und man muss nicht wieder korrigieren. 

Traut euch ans Bosal, viele Pferde nehmen es dankbar an.


Interessierst du dich für das Reiten im Bosal? 


Happy Trails,

Dani

"Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information"

(Albert Einstein)

Pferde lernen anders als Menschen. Dies ist -denke ich- jedem Pferdemenschen bewusst. Grund dafür ist, dass Pferde anders konzipiert sind als Menschen.  


Lernen über Futterlob, Lernen über positive/ negative Verstärkung, Lernen über Ruhepausen zur Belohnung aber auch Lernen über Angst oder Schmerz sind Möglichkeiten. 

Lernen über Angst und Schmerz steht für uns ausser Diskussion, weshalb ich hier nicht weiter darauf eingehe. 


Allen anderen Lernformen liegen zwei Dinge zu Grunde: Nachgeben und belohnen. In welcher Form wir am effektivsten belohnen müssen wir für jedes Individuum Pferd herausfinden. Ich persönlich praktiziere Belohnung durch Pausen, Stimmlob und wenn möglich z.B. Streicheln oder Kraulen. Meiner Erfahrung nach ist das Nachgeben zum richtigen Zeitpunkt und eine bewusste Pause für viele Pferde eine nachhaltige Belohnung, welche das Lernen fördert.


Futterlob birgt das Risiko, Pferde zum Betteln oder gar zum Beissen zu erziehen, wenn es nicht mit Bedacht eingesetzt wird. Manche Pferde verlieren jegliche Aufmerksamkeit auf Ihre Bezugsperson und Ihre Aufgabe, wenn sie das Leckerchen in der Tasche nur riechen, was für die Lernumgebung absolut kontraproduktiv ist und wirklich gefährlich werden kann.


Neben der Art des Lobens gibt es natürlich noch weitere Dinge, die uns helfen ein Pferd erfolgreich auszubilden. So ist eine Umgebung, die zum Lernen geeignet ist empfehlenswert. Auch das Wissen um die Funktionsweise des Gehirnes und dessen Zusammenhang mit der Sehfähigkeit von Pferden gibt uns Hilfestellung das Lernen zu fördern. 


Ein Lerngrundsatz wird vom Horseman Ray Hunt in einfache Worte zusammengefasst: 


"Mache das Richtige einfach und das Falsche schwierig."


Unsere Aufgabe ist es dabei, unser Pferd möglichst stressfrei dahin zu bringen, wo wir zum Loben kommen. Feeling und Timing sind hier ganz entscheidend im Training. Erfolgversprechend ist es, schon den kleinsten Versuch das Richtige zu tun zu belohnen.

Böse oder gar unfair werden und sich aufregen hilft weder dem Pferd noch uns. Wahre Freude empfinden, wenn etwas gut klappt, dagegen wirkt durchaus positiv.


Wie belohnt ihr eure Pferde?


Trust the process, 

Dani


„Wenn Du das Seil entfernst, bleibt nur eins … die Wahrheit“

(Pat Parelli)

Eine harmonische Freiarbeit mit Pferden ist  der Wunsch vieler Pferdemenschen. Für Pferde dagegen ist es oftmals nicht selbstverständlich, sich einem Menschen freiwillig anzuschließen. 

Es bedarf einer guten Basisarbeit, welche das gegenseitige Vertrauen aufbaut und fördert. 


Werde zum "Sweet Spot" für dein Pferd - es muss lernen sich bei dir sicher und wohl zu fühlen, damit es von sich aus das Bedürfnis entwickelt auch ohne Halfter & Seil bei dir zu bleiben. Die Grundlagen der Bodenarbeit/ des Horsemanship helfen hier ungemein beim Aufbau einer guten Pferd-Mensch-Beziehung und damit auch bei der Freiarbeit. 


Macht ihr Freiarbeit mit eurem Pferd? Was klappt gut, was vielleicht nicht so gut?


Trust the process,

Dani


Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser...

...lautet ein bekanntes Sprichwort.

Wenn ich mit einem Pferd umgehe, das ich sehr gut kenne, dann fällt es mir leicht dem Pferd mein Vertrauen zu schenken, denn sein Verhalten ist für mich einschätzbar, ja quasi berechenbar. Kenne ich ein Pferd jedoch nicht, dann ist alles was ich von ihm kenne die in der Regel natürliche Verhaltensweise des Pferdes. Was ich nicht sehe ist, was diesem Pferd vor unserem Zusammentreffen bereits widerfahren ist und welche Verhaltensmuster es sich durch falschen Umgang oder traumatische Ereignisse angeeignet hat. 


Hinzu kommt, dass viele Pferdebesitzer dazu neigen die unschönen Seiten ihrer Pferde zu verschweigen, da es ihnen leider peinlich unangenehm ist. Meiner Meinung nach hilft das leider weder Mensch noch Pferd, denn die Herausforderungen wachsen ab diesem Punkt exponentiell bis der Besitzer dahingehend umgeschult wird mit seinem Pferd korrekt umzugehen. Mit der Zeit können unerwünschte Verhaltensmuster abgelegt werden. Die Wiederholung positiver Erlebnisse spielt eine entscheidende Rolle, denn Pferd und Mensch durchlaufen einen Prozess in dem Sie merken, dass die Sicherheit im Umgang Vertrauen gibt. 


Vertrauen muss wachsen, es ist nicht erzwingbar. Zum Vertrauen gehört für mich auch, dass ich respektiere wenn mein Pferd eine Grenze anzeigt. Es ist nicht die feine Art mein Pferd bewusst Situationen auszusetzen, wohl wissend, dass es damit nicht zurechtkommt. Damit provoziere ich Fehlverhalten oder gar Unfälle und damit auch den Verlust der Vertrauensbasis. Nur Mut auch mal zu sagen „das trauen wir uns nicht“. Wichtig ist die eigenen Grenzen und die des Pferdes zu kennen und dann gemeinsam daran zu arbeiten. Nur so kann eine vertrauensvolle Bindung entstehen, die sich doch eigentlich jeder Pferdemensch wünscht. Vertraue auf dein Bauchgefühl. 


Hattest du schon bestimmte Erlebnisse, die euch in punkto Vertrauen gefördert oder gar zurückgeworfen haben? Vertraust du deinem Pferd? Hast du Vertrauen in dich selbst? Vertraue dem Prozess. 


Happy Trails,

Dani


Gib jeden Tag 1% und du bist in 100 Tagen am Ziel

Als ich meinen Araber damals anderthalbjährig gekauft hatte, hätte ich blauäugiger nicht handeln können. Massive Schwierigkeiten begleiteten unseren Alltag und auch Angst spielte eine Rolle. Damals wünschte ich mir einfach „nur ein Pferd“, mit dem ich schön Ausreiten gehen kann. Ein paar Jahre, viele Nerven, und noch mehr Weiterbildungen später stellte ich verblüfft fest, dass wir mein damals gesetztes Ziel längst erreicht haben. Auch wenn es in manchen Situationen sicher perfekter ginge – aber auch das kommt mit der Zeit bestimmt. 


Ziele sind wichtig und man sollte seine Ziele auch immer im Auge behalten. Aber was, wenn dein Ziel erreicht ist? Für mich ist der Weg wirklich zum Ziel geworden, denn dieses „Endziel“ gibt es nicht. Es mag viele kleine Ziele geben, die ein großes Ganzes bilden, aber Ziele sind variabel und ändern sich mit der Zeit oftmals. Heute weiß ich, wie facettenreich die Ausbildung eines Pferdes ist, mit dem man „nur“ ins Gelände gehen will. Und ich weiß, dass die Ausbildung sowohl auf psychischer als auch auf physischer Ebene erfolgen muss. Wie so oft im Leben ist eine gesunde Balance zielführend. Ein gut gerittenes Pferd mit einem starken Nervenkostüm sowie eine solide Vertrauensbasis legen den Grundstein für tolle Ausritte und Spaß für beide Parteien. 

Du siehst, es gilt viele kleine Ziele zu erreichen, bevor du angstfrei und ohne Dritte zu gefährden zum Beispiel Ausreiten gehen kannst. Einsicht ist hier der erste Schritt zur Besserung – akzeptiere die Situation und arbeite daran. 


Welches sind deine Ziele, die du derzeit verfolgst oder schon erreicht hast? 

Gibst du der Erreichung deiner Ziele Zeit?


Trust the process and happy Trails,

Dani


Nichts ist einfacher, als in der Kommunikation zu scheitern

Als ich anfing mit Pferden zu arbeiten rutschte mir immer wieder mal ein "kruzifixnochamol" oder ein "himmelherrgottarschundzwirn" raus. Heute weiß ich, dass mein Pferd kein Schwäbisch versteht, was die Sache mit der Kommunikation damals deutlich erschwerte. 


Im ersten Schritt konzentrierte ich mich darauf nur noch ganz bewusst meine Stimmsignale zu benutzen. Neben den Wörtern an sich ist es auch die Art mit der wir sprechen. Ein gebrülltes „BERUHIG DICH!“ wird nie eine beruhigende Wirkung zeigen, genauso wenig wie ein schwammiges „dätsch mol en Zahn zulege vielleicht eventuell bitte?“ nicht die gewünschte Energie für ein Zulegen hervorbringen wird. Unsere Stimme ist machtvoll – sie kann motivierend, einschüchternd, beruhigend,…wirken. Pferde dagegen kommunizieren in der Regel nonverbal. Möchten wir auf einer gemeinsamen Ebene mit dem Pferd kommunizieren ist die nonverbale Sprache definitiv zu bevorzugen. Erst dann ist Kommunikation gleichberechtigt. Was bedeutet das? 


Körpersprache! 


Nichts scheint für Menschen schwieriger zu sein als sich der eigenen Körpersprache bewusst zu werden. Mit Körpersprache kann ich Energie schicken aber auch eindämmen. Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit meinem individuellen Gegenüber ist hier von enormer Bedeutung. Jedes Pferd reagiert anders auf unterschiedliche Druck- oder Energiestufen. Oft beobachte ich auch dauerhaftes Schnalzen oder Küsschen geben im Training was das Pferd schlichtweg abstumpft und Mitreiter nervt. Ist das Pferd einmal abgestumpft, greifen viele zu weiteren Hilfsmitteln, die oftmals dann ebenfalls im Unverstand benutzt werden, was folglich wieder zur Abstumpfung führt. Ein Teufelskreis.


Kommuniziert ihr mit eurem Pferd nonverbal? Wenn nicht, versucht es mal. Genießt die Ruhe – ihr werden positiv überrascht sein!


Trust the process,

Dani

How to Horsemanship?

„Horsemanship (englisch, von Horseman „Pferdemensch“) bezeichnet die allgemeine Reitkunst und den fairen Umgang mit dem Pferd. Im erweiterten Sinne umfasst der Begriff Horsemanship auch die artgerechte Haltung und den fairen Umgang mit den Mitreitern.“ Wikipedia


Horsemanship ist weder auf eine Reitweise, noch auf bestimmte Rassemerkmale oder Disziplinen beschränkt. Vielmehr beschreibt es die allgemeine Pferdehalterschaft und Reitkunst, wobei mir hier der Begriff Kunst am besten gefällt. Reiten ist zu Beginn 90% Technik und 10% Gefühl, mit der Zeit werden Reiter und Pferd mehr und mehr eine Einheit und Reiten wird zu 10% Technik und 90% Gefühl. Dies zu erreichen ist für mich Kunst. Der faire Umgang mit dem Tier sollte für jeden Pferdemenschen selbstverständlich sein. Der faire Umgang mit Mitreitern lässt meiner Erfahrung nach aber leider oft zu wünschen übrig. 


Für mich ist Horsemanship die Basis für alles im Umgang mit dem Pferd. Mit gutem Horsemanship kann ich mein Pferd und mich in jede Richtung entwickeln und fördern. Es bedeutet nicht nur ein Seilchen oder einen Stick zu schwingen, eine bestimmte Lizenz dafür erkauft zu haben, nein. Es findet auch dann statt, wenn wir nicht gezielt Arbeiten – beim Führen, beim Putzen, beim Zusammensein mit dem Pferd, bei dessen artgerechter Versorgung und im Umgang mit unseren Fehlern und unseren Mitmenschen. 

Wissen ist Macht. Wissen schützt. Gelebtes Horsemanship erweitert dein in der Theorie Gelerntes um eine vielfach wichtigere Eigenschaft: Gesunder Verstand, die Eigenschaft reflektieren zu können, mit sich selbst und seiner Umgebung im Reinen zu sein, sich auf die positiven Dinge fokussieren zu können. 


„Horses teach you a lot. Very little of it actually has to do with horses.” Anthony Lothian


Was bedeutet für euch Horsemanship? Würdet ihr euch mehr `Miteinander` wünschen? 


Happy Trails,

Dani 

Die Arbeit im Trail

Immer größerer Beliebtheit genießen Trailparcours. Alleine in Deutschland gibt es bereits einige (Extreme) Trailparks an denen Pferd-Reiter-Paare Ihre Geschicklichkeit an Hindernissen unter Beweis stellen können.

Trail Hindernisse bieten im Pferdetraining viele Vorteile!


Zum Einen wäre da der Effekt, dass sich die Pferde ihres eigenen Körpers bewusster werden. Das Pferd muss beim Überqueren von verschiedenen Hindernissen wie z.B. Stufen, Gräben und Wippen seine Beine gezielt und sicher ein- und absetzen. Die hohe Anforderung an Koordination fördert das aktive Mitdenken des Pferdes.

Verschiedenste Muskeln werden angesprochen und die Gewichtsverlagerungen, die in manchen Hindernissen notwendig sind schulen die Balance.

Zum Anderen bietet es dem Menschen die Möglichkeit seine vorbereitende Bodenarbeit und die Führung des Pferdes am Bodenarbeitsseil zu überprüfen und zu verbessern.

Mein Bub hat unfassbar viel Spaß an Trailhindernissen, doch sind vor allem die unscheinbaren schmalen Holzstege eine Herausforderung für uns.

Seid ihr schon mal in einem Trail Park gewesen oder möchtet ihr einmal hingehen? Welche Hindernisse sind euch besonders leicht oder schwer gefallen?


Happy Trails,

Dani

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